Dreh- und Jahrmarktsorgeln – mobile Orchester

Dreh- und Jahrmarktsorgeln – mobile Orchester

Drehorgeln, Jahrmarktsorgeln und Orchestrione sind mechanische Musikinstrumente und haben gemeinsam, dass die Steuerung der von ihnen gespielten Musik über Lochkarten oder –rollen erfolgt. Dies ermöglicht, mehrere Pfeifen und Blasebälge oder auch eine Auswahl an Instrumenten mehrstimmig miteinander spielen zu lassen.

Tingeltangel sehen aus wie große Klaviere. Sie können ebenfalls mit mehreren Instrumenten verschiedene Melodien spielen, sie werden allerdings über Stiftwalzen gesteuert.

Orchestrione und Tingeltangel sind stationäre Instrumente und wurden in Kneipen und größeren Häusern verwendet. Entsprechend hatten sie meist einen Münzeinwurf, über den die Zuhörer das Abspielen der Lieder bezahlen konnten.

Drehorgeln gibt es in verschiedenen Größen. Von der Größe sind auch die Anzahl der Pfeifen und sonstige Ausstattung abhängig. Der Name bezieht sich auf die Kurbel, die gedreht werden muss, um die Lochkarten zum Abtasten der Melodie zu transportieren und die Blasebälge, die Luft durch die Orgelpfeifen leiten, zu bedienen. Bis in die 1960er Jahre waren Drehorgelspieler, auch Leierkastenmänner genannt, mit den Instrumenten auf den Straßen unterwegs und verdienten ihren Lebensunterhalt damit. Sie waren eine willkommene Abwechslung, bis unter anderem durch das Radio die Musik anderweitig in die Haushalte kam.

Jahrmarktsorgeln werden beispielsweise mit einem Traktor bewegt. Auf Jahrmärkten oder in Fußgängerzonen kann man diese Prachtstücke bestaunen und ihre vielfältigen Musikstücke hören.

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