Geschichte der Vinylplatten

Geschichte der Vinylplatten

Nachdem bereits in den USA Ende der 1930er Jahre Vinyl für die Konservierung von Radioprogrammen genutzt wurde, stellte man auch Schallplatten für Kinder aus diesem Material her. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Vinylplatten an die US-Armee ausgegeben. Die Tonqualität war deutlich besser als bei den Schellackplatten.

1948 wurden die ersten Long Playing Records, kurz „LPs“, mit 30 Zentimetern Durchmesser und einer Abspielgeschwindigkeit von 33 1/3 Umdrehungen pro Minute von Columbia Records auf den Markt gebracht. Ein Jahr später präsentierte RCA Victor Schallplatten mit 17,5 Zentimetern Durchmesser und 45 Umdrehungen pro Minute. Beide Hersteller verkauften Abspielgeräte, die nur die jeweiligen Systeme abspielen konnten.

So gab es über einen Zeitraum von mehreren Jahren drei verschiedene Plattensysteme. Mitte der 1950er Jahre kamen die ersten Plattenspieler auf den Markt, die alle drei Geschwindigkeiten – 33 1/3; 45 und 78 Umdrehungen pro Minute – abspielen konnten. Teilweise wurden auch Geräte produziert, die mit 16 2/3 Umdrehungen pro Minute liefen. Diese Drehzahl war für Sprachschallplatten vorgesehen, setzte sich aber nie richtig durch. Die Langspielplatten waren für mehrere Lieder pro Seite konzipiert. Die kleineren Platten sollten pro Seite ein Lied abspielen, was auch der Name „Single“ verdeutlichte. Im Laufe der Vinylplattenzeit gab es auch verschiedene Zwischengrößen.

Ende der 1950er Jahre verschwanden die Schellackplatten aus den Geschäften oder wurden verramscht. Ab 1970 wurden neue Plattenspieler nur noch mit der 33 1/3- und 45-Drehzahl produziert.

Mit Aufkommen der CDs begann der Abstieg der Schallplatten. Wurden 1984 in der BRD 71,1 Millionen Langspielplatten und drei Millionen CDs verkauft, 1985 mit einer Steigerung sogar 74 Millionen LPs und 6,8 Millionen CDs, gingen die Verkaufszahlen für Vinyl danach stetig nach unten und die der CDs in höherem Maße nach oben. 2001 wurden in Deutschland noch 600.000 LPs verkauft gegen 133,7 Millionen CDs. Mittlerweile ist die Nachfrage nach LPs wieder gestiegen. 2016 wurden bereits 3,1 Millionen LPs verkauft gegen 74 Millionen CDs.

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